Triathlon-Frauenpower im Fränkischen!

Gleich drei Frauen verspürten am 25. Juni den Drang, im schönen Süden Deutschlands als Rookies die Olympische Distanz (oder auch Kurzdistanz: 1,5 km Swim, 40 km Bike, 10 km Run) auszutesten: Su Kienzle zog es nach Mittelfranken an den Rothsee und Martina Kunze sowie Bettina Strunk testeten ihre Form am Chiemsee im tiefsten Franken. Silvia Sawellion reiste ebenfalls mit an den Chiemsee und entschied sich (nach längerer Verletzungspause) für die Volksdistanz (0,5 km Swim, 20 km Bike, 5 km Run).

 

Gegen den Wind 1: Memmert Rothsee-Triathlon

 

Su Kienzle hatte das Glück, ein persönliches Coaching mit allem Schickschnack, Leistungsdiagnostik, Personal Trainer, individuelle Trainingspläne usw., für den Memmert Rothsee-Triathlon, den „kleinen Bruder“ der großen Roth-Challenge, zu gewinnen. Das Glück hatte allerdings einen kleinen Haken: Es war nur in der Kombination mit der Olympischen Distanz zu haben. Eine Herausforderung, die im Vorfeld doch einige Vorbereitung benötigt, wenn man sich das erste Mal an dieser Distanz versucht: Schwimmen, Radfahren und Laufen als separate Einheiten, Koppeltraining, Zeitfresser, Belastungsproben, ganz zu schweigen vom Neo, in den man sich reinquetschen muss, knalleng, und schon im eigenen Wasser steht, bevor man überhaupt auch nur eine Zehe ins Wasser eingetaucht hat. Aber dann, tatsächlich, irgendwann, ist das Training im Vorfeld auch ein Mutmacher, wenn man merkt, dass es tatsächlich vorangeht.

Apropos Neo: Da übt man tagein, tagaus, den Neo möglichst schnell an- und wieder auszuziehen, und dann steht der Wettkampf vor der Tür und es sind 30 Grad Außentemperatur, der See ist pisswarm und dann das: Neoverbot! Also irgendwie durchs Wasser kämpfen ohne Auftrieb! Kann man sich gar nicht mehr dran erinnern, jemals ohne Neo geschwommen zu sein. Wie geht das überhaupt? Und dann der Wind: Beim Schwimmen noch eine spiegelglatte Oberfläche, aber beim Radfahren kommt ein Stürmchen auf, mit jedem Pedaltritt muss man gegen den Wind ankämpfen. Auch beim Laufen schlagen einem die Windböen entgegen. Das nenne ich mal widrige Umstände. Irgendwann kommt das Ziel, befreit und jubelnd geht es über die Ziellinie. Geschafft, trotz Wind und Hitze: meine erste Olympische Distanz! Und mit 3:25:48 eine Zeit unter 3,5 Stunden. Freude, Freude, Freude!

Hier das Ergebnis von Su:

Olympische Distanz
Platz Platz AK (W40) Start-Nr. Swim (1,5 km) T1 Bike (42 km) T2 Run (10 km) Ziel
172 21 118 00:41:07 00:04:22 01:36:38 00:03:28 01:00:15 03:25:48

 

Gegen den Wind 2: Eberl Chiemsee-Triathlon

Am schönen Chiemsee fand ebenfalls am 24/.25. Juni der Eberl Chiemsee-Triathlon statt. Martina, Bettina und Silvia reisten bei herrlichstem Sonnenschein an, da fühlt sich das Ganze doch gleich schon mal wie Urlaub an. Silvia hatte ihren Wettkampf über die Volksdistanz bereits am Samstag. Hitze auch hier und damit Neoverbot! Wie gut, dass sie sich einen Neo nur geliehen hatte, da sie ihn ja nun gar nicht brauchte. Silvia hatte ganz schön viel Trainingsrückstand, dennoch wagte sie es, auf der Jedermann-Distanz zu starten. Vorher ein paar Mal Koppeln geübt und nun sollte es losgehen: Der See ganz zahm in weiches Licht gehüllt, die Stimmung vor dem Start gut. Beste Bedingungen also. Rein ins Wasser und los: Zug um Zug, dann das Ufer, geschafft! Schnell aufs Rad und genauso schnell wieder runter, nur noch 5 km laufen und dann endlich ins Ziel, wo Martina und Bettina schon fleißig anfeuern. Es ist vollbracht mit einer Zeit von 01:44:34! Zufrieden und glücklich geht es zum Getränkestand, denn jetzt ist erst einmal ein kühles Weizen angesagt!

   

 

Bettina und Martina waren dann am Sonntag dran! Die Aufregung war groß, war es doch die erste Olympische Distanz! Die Wechselzone musste bestückt werden mit 3 verschiedenen Beuteln (Bike, Run, Wärmekleidung). Allein das war schon eine kognitive Herausforderung, denn Schusseligkeit wird hier sofort bestraft! Nach der Hitze am Samstag zeigte sich der Sonntag zunächst durchwachsen, dann aber durchnässt, denn pünktlich zum Schwimmstart kam Regen auf und heftiger Wind, der die Wellen richtig hoch schlagen ließ. Der Chiemsee heißt nicht umsonst auch Bayrisches Meer. Weshalb, wurde uns nun schlagartig klar. Warm war das Wasser trotzdem, so warm, dass auch bei uns galt: Neoverbot! Beim kurzen Einschwimmen war uns schon etwas mulmig zumute ob des hohen Wellengangs, und dann erst recht als der Startschuss fiel: Kamen wir überhaupt vorwärts oder war es nicht eher so, dass jede Welle und der Gegenwind mit uns machten, was sie wollten? An Kraulen war anfangs fast gar nicht zu denken, weil man dann unweigerlich die Orientierung verlor und mega viel Wasser schluckte. Also vorwärts im Bruststil, tief durchatmen und Welle für Welle mitnehmen, bis zur ersten Boje, zum Wendepunkt und dann, endlich, sich auf dem Rückweg kraulend von den Wellen Richtung Ufer tragen lassen. Gott sei Dank. Die Schwimmhölle überstanden. Lichtblick: Schlimmer kann‘s ja nun nicht mehr werden. Ab aufs Rad, durch den Regen und durch fette Pfützen, ach egal, einfach weiter. Wechsel zum Lauf, durch den Regen, durch fette Pfützen, auch egal, Hauptsache gut ins Ziel kommen.

Bettina kam mit den Wellen recht gut zurecht und legte eine klasse Schwimmzeit mit 39:33 Minuten hin, auch Rad- und Laufzeiten waren gut, sodass sie summa sumarum mit einer richtig prima Zeit von 3:17:59 Stunden finishte. Logisch, dass sie überglücklich war.

Martina machten die Wellen doch etwas zu schaffen, driftete ab, kämpfte sich heran, schluckte viel Wasser, kam dann aber doch irgendwann am rettenden Ufer an. Die etwas lange Schwimmzeit konnte sie dann durch eine sehr gute Radzeit ausgleichen und dann noch eine einigermaßen gute Laufzeit hinlegen, sodass auch sie überglücklich direkt hinter Bettina in 3:18:43 Minuten ins Ziel einlief.

 

Beweisfotos gemacht, Sektchen geschlürft, viel gelacht und gequatscht. Erster Versuch über die Olympische Distanz gelungen!

Am nächsten Tag war übrigens wieder strahlender Sonnenschein bei 30 Grad Außentemperatur. So kann es kommen…

Hier die Ergebnisse der drei Chiemsee-Ladys:

Olympische Distanz
Platz Platz AK (W50) Start-Nr. Swim (1,5 km) T1 Bike (41 km) T2 Run (10 km) Ziel
79 6 472 00:39:33,8 00:04:02 01:34:05,1 00:01:50 0:58:27,4 03:17:59,8
80 7 469 00:45:49,0 00:04:22 01:27:19,8 00:01:47 0:59:25,1 03:18:43,7
Volksdistanz
Platz Platz AK (W50) Start-Nr. Swim (0,5 km) T1 Bike (20 km) T2 Run (5 km) Ziel
72 6 118 00:17:16,0 00:04:40 00:46:24,9 00:02:13 00:34:00,1 01:44:34,6