MüMa war eine gute Wahl

Münster ist nicht nur die Fahrradhauptstadt Deutschlands, Lokation für den beliebtesten Tatort mit dem arrogantesten Forensiker und dem schnoddrigsten Hauptkomissar, sondern auch Austragungsort des laut Marathon4you-Umfrage beliebtesten Marathons Nordrhein Westfalens. Der Westfale gilt ja gemeinhin als schwerblütig, kann aber als guter Katholik, wenn er erst mal in Wallung kommt, ordentlich auf den Putz hauen. Wenn Marathon ist, wird die pitoreske Altstadt geschmückt wie ein Weihnachtsbaum und allerlei seltsame Wesen (Vögel, Schmetterlinge, Drachen und andere Fabelfiguren auf Stelzen) bevölkern neben dem bunten,rennenden Volk die ehrwürdige Universitätsstadt. Damit die Läufer nicht übermütig werden, und wohl auch aus Kostengründen, führt die Laufstrecke auch aus der Stadt heraus und gibt Gelegenheit die Rübenfelder und Schweinestallanlagen einiger Bauerndörfer des Münsterlandes kennen zu lernen. Die Strecke ist überwiegend flach, gilt in der Altstadt wegen winkeliger Streckenführung und Kopfsteinpflastern als nicht immer leicht zu laufen. Dennoch werden hier regelmäßig flotte Zeiten erzielt. Die in diesem Jahr vom Kenianer Paul Maina gelaufenen 2:11:22 sprechen da für sich, auch wenn man bedenkt, dass die besten Ostafrikaner sich für Berlin und Frankfurt entscheiden.

Münster hatte sich Andi Deg für sein Marathondebut ausgesucht. Klammheimlich wollte er im fernen Westfalen an den Start gehen. Aber wenn jemand beim team-naunheim heimlich anfängt, für einen Marathon zu trainieren, bleibt das nicht lange ein Geheimnis. Flugs hatten 12 LäuferInnen gemeldet, von denen 9 die Reise antraten.  Und von dieser Reise gibt es erfreuliches zu berichten

• Andi hat es geschafft! Er blieb diszipliniert bei seinem 4:15er Pacemaker und konnte planmäßig mit breitem Grinsen in 4:15:45 den Zieleinlauf geniessen
• Sarah Haustein, die sich nach längerer Verletzungspause noch nicht richtig fit fühlte, haute mit 3:07:50 eine Hammerzeit raus, wurde 2.der WHK und muss  nun als drittschnellste deutsche Frau 500€ Siegprämie  versteuern.
• Michaela Wolf  verdiente sich als 3. der W 50 in 3:33:37 ebenfalls einen Podestplatz.
• Dawit Gebremichael orientierte sich vom Start weg an den Profiläufern aus Kenia und Äthiopien und hatte bei der Malbmarathonmarke eine 1:14 auf der Uhr! Natürlich folgte die Strafe auf der 2. Hälfte, aber mit 2:47:11 blieb er bei seinem ersten Marathon deutlich unter der 3 Std.-Marke, wurde 24. im 9000 Läufer starken Feld und 7. der MHK. Da ist noch einiges von ihm zu erwarten, wenn er lernt, sein Rennen einzuteilen!
• Strahlemann Julian Schepp blieb in 2:58:31 ebenfalls unter den drei Stunden und zeigte der Konkurrenz als 13. der MHK (47.ges.) was in einem Drachenleibchen steckt.
• Der dritte im Bunde der jungen Wilden, Kamran Boroumand, verfehlte einen Platz unter den schnellsten Hundert nur knapp und legte mit 3:12:37 ebenfalls eine Zeit hin, die sich sehen lassen kann (22. MHK, 117. ges.)
• Thomas Henopp wurde 11.der M55 in 3:27:05 (am Wetter dürfte es nicht gelegen haben)
• Klaus Ferber kam in 3:39:15 als 27.der M55 ins Ziel
• 3:45:49 dürfte eine persönliche Bestzeit für Ann-Christin Weis sein (14.W30)

Insgesamt ein tolles Ergebnis für die Gruppe: alle im Ziel, keine Ausfälle und Klasseleistungen!

Übrigens: wer sich das Ding im Fernsehen anschauen möchte; am Samstag, 16. 9. kommt ein Fernsehbericht auf Sport 1 zwischen 10:00 und 10:30.