Michel Andrick krönt sich erneut zum IRONMAN
Nach dem geglückten Langdistanz-Debüt 2024 beim Heimrennen in Frankfurt wollte der Athlet des team-naunheim.de ein spätes Rennen in der Region Emilia-Romagna in Italien absolvieren und anschließend die kulturelle Schönheit des Landes mit seiner Frau bereisen.
Die Anreise und Check-in-Prozess liefen problemlos und die letzten Einheiten vor dem Wettkampf gaben Hoffnung, dass alles gut wird. Um 7:30 Uhr begann der Schwimmstart und führte über den 3,8 km langen Kurs in der Adria. Aufgrund der Wassertemperatur von 24 °C war das Schwimmen mit Neoprenanzug erlaubt. Die Stimmung vor dem Start war gigantisch, weil Promoter und DJ den Athleten ordentlich einheizten und sich Gänsehaut sowie Vorfreude breit machten.


Nach 1:09:48 h kam der Wetzlarer zufrieden aus dem Wasser, schnappte sich den Beutel mit den Radutensilien und begab sich zu seinem Fahrrad. Aufgrund der langen Wechselzone dauert es entsprechend lange den Bereich zu verlassen, um endlich auf den Aero-Boliden zu steigen. Nach Erreichen der Mounting Line ging es raus aus Cervia Richtung Autostrada, die extra für die Tausenden Athleten gesperrt wurde. Nach dem Erreichen der Schnellstraße wurden 2 Runden über 70 km absolviert, um anschließend zum Startpunkt in der Wechselzone wieder zu gelangen. Auf den insgesamt 180 km galt es möglichst in Aeroposition zu bleiben, um möglichst viel Kraft zu sparen und dem Wind zu entkommen. Auch die regelmäßige Nahrungszufuhr sollte funktionieren, da die sommerlichen Temperaturen ebenfalls zusetzten. Nach 5:17:30 h erreichte er wieder die Transition Zone und war froh, in bequeme Laufschuhe zu steigen. Doch schon die ersten Kilometer auf dem Marathon zeigten, dass es ein harter Weg bis zum roten Teppich werden wird. Der Drache wollte zwar motiviert durch die tolle Atmosphäre am Straßenrand ein solides Tempo aufrechthalten, doch es machten sich Krämpfe in beiden Oberschenkeln breit und an den aufgestellten Verpflegungsstationen mussten die Muskeln regelmäßig gekühlt werden. Durch den verwinkelten Laufkurs, der aus vier 10-km-Runden bestand, wurde es immer schwerer in einen soliden Laufrhythmus zu kommen, da sich auch der Untergrund regelmäßig änderte. Doch nach dem Halbmarathon wusste Andrick, dass er es schaffen wird. Die Kühlstrategie ging auf und er kämpfte sich ins Ziel. Sichtlich erleichtert sog er die Stimmung im Zielkanal auf und genoss den Einlauf über den roten Teppich. Nach 11:03:02 h wurde ihm die Finisher-Medaille überreicht und er konnte anschließend mit weiteren Athleten den Erfolg feiern und Erfahrungen vom Renntag austauschen.
(Text: Michel Andrick, Fotos: mit freundlicher Genehmigung von sportograf)