Über die drei Berge
Wer sich quälen will, soll Berge laufen. Wer Trails laufen will, muss Berge trainieren.
Eine gute Gelegenheit zur Trainings-Berglauf-Qual findet sich im Dörfchen Dodenhausen im Kellerwald, wo der rührige SV Blau-Weiß Dodenhausen seit 17 Jahren in der ersten Aprilwoche den 3-Bergelauf ausrichtet. Die Veranstaltung zählt zu den kleineren Laufevents in Hessen, was an der Abgeschiedenheit des 330-Seelen Örtchens liegen mag. Dabei hätte die perfekte Organisation, die wunderschöne Landschaft und die Gastfreundschaft des ausrichtenden Vereins – die Kuchentheke war excellent bestückt- eine größere Resonanz verdient. Nur 181 LäuferInnen und Walker waren in den Kellerwald gekommen, um sich auf der Kurzstrecke (46 Teilnehmer über 4,3 km mit 141 Hm), der Mitteldistanz (53 Teilnehmer über 13,7 km mit 408 Hm) und der Langdistanz (53 Teilnehmer über 26,2 km mit 937 Hm) der Herausvorderung zu stellen. Die drei Masochisten des Team Naunheim hatten sich für die Langdistanz entschieden. Kurz und flach laufen kann man schließlich überall!
Die Langstrecke führt von Dodenhausen (368 m) über das Hohe Lohr (657 m); nach einer Bergabpassage auf 410 m ist der Jeust (587m) zu bezwingen, bevor es wieder ins Tal geht und der tiefste Punkt der Strecke mit 338m bei Schönstein passiert wird. Es folgt ein 6 km langer Leidensweg zum Aussichtsturm auf dem 675 m hohen Wüstegarten, bevor man die nächsten 5 km, so man denn noch kann, bergab zum Ziel noch einmal richtig Gas geben kann. Von ausgefahrenen Wirtschaftswegen, über eine Asphaltversorgungsstraße für den Funkturm am Hohen Lohr, grobschottrigen Forstwegen, Naturpfaden und trailigen Passagen war für Abwechselung auf der Strecke alles dabei. Gut sortierte Verpflegungsstellen gab es jeweil an den höchsten und niedrigsten Stellen der Strecke. Die örtliche Feuerwehr sorgte für die Sicherheit der Läufer beim Überqueren der Landesstrassen. Duschen und Toiletten gab es im Vereinsheim des Sportvereins. Das sonnige Wetter verleitete dazu, vor der Abreise, den Kuchen und das Regenerationsbier im Freien zu genießen. Dodenhausen ist einen Laufausflug wert, nicht nur für Masochisten.
Ergebnisse: Valentin Muela wurde 10. im Gesamtfeld und 4. der starken M50 in 2:13:13. Otto Jatsch und Klaus Ferber kamen zeitgleich in 2:42:11 auf Platz 32 und 32 ins Ziel, nachdem sie sich 3 km vor dem Ziel entschlossen hatten, den Lauf gemeinsam zu Ende zu bringen. Otto wurde 1. von 2 M70 Läufern, Klausi belegte Platz 3 der M55.