Sind mal kurz laufen

Das Laufwochenende begann mit dem Gießener Frauenlauf bereits am Freitag (25.5.) abend. Ein Dreigespann vom Team, das keine Ambitionen auf den Berglauf zum Greifenstein am folgenden Tag hatte, machte sich auf die 9,2 km Runde im Schiffenberger Wald bei schwül-warmer Witterung. Frauenlauf in Gießen ist für die meisten Teilnehmerinnen eine entspannte Angelegenheit, bei der es ohne maskulinen Konkurrenzdruck nicht primär auf die Zielzeiten ankommt. Da es aber eine Zeitmessung gibt, hier die Ergebnisse: Anke Wegerle wurde 3. der W55 in 0:55:09, Laufschwester Stephanie Schreiber belegte Platz 9 der W30 in 0:55:36 und Britta Westen lief in 0:57:50 als 11. der W40 ins Ziel. Anne Katrin Müller machte sich auf der 5,7 km langen Kurzstrecke für Greifenstein warm und belegte mit gehörigem Abstand in 0:22:06 den ersten Platz bei den Frauen.

„Greifenstein du hohes Haus, nüchtern hinein, betrunken heraus!“ Der Sage nach prägte diesen Spruch ein Belagerer der Festung, nachdem er, als die letzte Ratte aufgegessen war, vom Burgherrn zu einem Kampf Mann gegen Mann um die Burg herausgefordet, das ausgeschriebene Wettsaufen verloren hatte. Ganz so schlimm endete der Berglauf allerdings nicht für das Team: die Biergebinde, die es für die zweitstärkste Mannschaft gab, mussten nicht vor Ort geleert werden.

Der kultige Berglauf mit Start in Katzenfurt über 5,3 km mit 300 Hm startete um 17:00 in Katzenfurt. Die ersten 2,5 km auf der flach-welligen Kreisstraße nach Edingen dienen zum Einrollen. Wer hier zu schnell losrennt, läuft Gefahr zu viele Körner gelassen zu haben, wenn es ab der Ortsmitte von Edingen ernst wird: die erste heftige Steigung hat 17° (!) und etliche Läufer werden bereits am Fuße des Berges zum Geher. Die nächsten 260 Hm bieten kaum Gelegenheit, dem Puls eine Erholungspause zu gönnen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Asphaltpiste durch offenes Gelände führt und die Sonne gnadenlos auf die Laufverrückten hernieder schien. Der Zieleinlauf gehört wohl zu den Schönsten, die heimische Läufe zu bieten haben. Zunächst passiert man den Torturm und läuft auf einer steilen Rampe, angefeuert vom Moderator Marcus Bourcarde und den sich bereits im Ziel befindlichen Konkurrenten, in den Burghof ein. Die Zielverpflegung genießt man mit einer sagenhaften Aussicht über das Dilltal und das mittelhessische Bergland. Die von der LG Dill perfekt organisierte Veranstaltung findet ihren Abschluß bei Kaffee und Kuchen, einer Tombola und der Siegerehrung im Festzelt vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Die Siegerehrung wurde von einem Dudelsackduo angekündigt. Gesamtsieger und die jeweils ersten Drei der Altersklassen bekamen zur Erinnerung statt eines Pokals einen Miniaturbasaltfelsen mit schematisierter Burg -tolle Idee!

Herausragende Leistung aus Sicht des Teams war der erste Platz von Anne Katrin Müller in 0:26:06. Schnellster Mann des Teams war Kamran Boroumand in 0:26:21 vor Jens Hubert in 0:27:35. Ann Christin Weis belegte Platz 2 der W35. Lang anhaltenden Applaus bei der Siegerehrung gab es für den ältesten Teilnehmer und Sieger der M80, Werner Schanne, der in 0:35:59 im Mittelfeld der Teilnehmer den Berg erstürmte. Einen weiteren AK-Sieg gab es in der M 70 für Otto Jatsch. Mit am Start waren auch einige Teilnehmer am „Avignon-Projekt, die sich achtbar schlugen.

Altersklasse    Platz AK    Platz M/W     Platz Ges.   Zeit

Anne Katrin Müller           W45                    1                     1                   23           0:26:06

Kamran Boroumand         M30                    7                   24                  25           0:26:21

Jens Hubert                        M30                   11                  36                   37           0:27:35

Valentin Muela                   ohne offiz. Zeitnahme                                                0:38:36

Gunnar Klös                        M45                    9                  50                    52          0:28:47

Thomas Henopp                M55                     6                  51                     53          0:28:53

Dirk Enenkel                      M45                    11                  56                    59          0:29:25

Volker Göbel                      M50                     6                   58                   61           0:29:26

Frank Drews                      M50                    11                   75                    83          0:30:39

Stefan Elmshäuser           M50                    12                   80                   89          0:31:06

Ann Christin Weis            W35                      2                   11                    97           0:31:30

Otto Jatsch                        M70                       1                   88                  100          0:31:36

Klaus Ferber                     M55                      15                 131                   155           0:35:41

Werner Schanne              M80                      1                   138                  164           0:35:59

Ilona Seifert                      W45                      4                    30                   183           0:36:51

Heike Ferber                     W55                      5                    32                   189           0:37:09

Silvia Savellion                 W50                      5                    34                   198           0:37:37

Thorsten Höbel                M35                     19                  202                   262          0:45:01

Michael Lebrecht             M45                     34                  208                   279          0:48:49

Finisher ges: 291

Fotos: Martina Kunze und Stefan-Uwe Best

Kurz ist relativ, aber die kürzeste Distanz beim Rennsteiglauf ist der Halbmarathon. Bei der Veranstaltung im Thüringer Wald waren insgesamt Fünfzehneinhalbtausend Läufer gemeldet, wovon 7500 Starter, darunter Stefan-Uwe Best, die Halbmarathonstrecke mit reichlich Höhenmetern in Angriff nahmen. Die übrigen Rennsteigläufer tummelten sich auf dem Marathon und einem 75 km Ultralauf. An Stelle einer Pastaparty gibt es am Vorabend Thüringer Klöße mit Braten und als Streckenverpflegung wird Haferschleim mit Beerenkompott gereicht. Stefan war von der Rennleitung als „Erstrennsteigläufer“ in die hintere Startergruppe eingeordnet worden und musste sich an zahlreichen langsamen Läufern nach vorne arbeiten. Er wurde in einer respektablen Zeit von 1:47:13 64. der M50 und 548. der Gesamtwertung.

 

In der Wachau tummelte sich Karsten Gürsch beim Ironman 70.3 in St. Pölten. Zum Schwimmen ist hier ein See zu klein; nachdem der erste See durchschwommen ist, geht es über Land in den nächsten. Die Radstrecke führt teilweise über eine für den Triathlon gesperrte Autobahn, wo rasante Geschwindigkeiten erreicht werden, aber auch auf Landstraßen mit knackigen Anstiegen. Die Laufstrecke passiert die Altstadt von St. Pölten. Karsten wurde in der M45 23. von 254 und 217. von 1463 Männern in 4:56:32. Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung!