Running for those who can’t: Wings for Life in der Lahnaue und in München

Die Idee ist spannend: weltweit zur gleichen Zeit Läufer starten zu lassen, die jeweils von einem „Catcher Car“, das in definierter Geschwindigkeit hinter den Läufern her fährt, verfolgt werden.  Sieger ist derjenige, der am weitesten läuft bis ihn das Auto einholt. Das Alles als Wohltätigkeitsveranstaltung zur Unterstützung der Forschung mit dem ambitionierten Ziel der Heilung von Rückenmarksleiden.

Da die Organisation der Veranstaltung aus logistischer Sicht sehr aufwändig ist, wurde im vergangenen Jahr der Startort Darmstadt gestrichen, so dass in Deutschland nur noch ein Wings for Life Lauf in München stattfindet. Als Alternativangebot wurde ein „App-Lauf“ entwickelt, bei dem jeder, der Lust hat, sich von einem virtuellen CatcherCar, treiben lassen, und somit am globalen Wettkampf teilnehmen kann. Da das Team Naunheim als experimentierfreudig bekannt ist, wurden beide Varianten getestet:

Ann-Christin, Sarah, Verena, Frank, Marcus und Thomas wollten das ganze Programm mit der vollen Ladung anAdrenalin erleben und machten sich auf in die Bayrische Landeshauptstadt.

In der Heimat  hatten sich etwa 30 Läuferinnen und Läufer, Geherinnen und Geher  mit  mehr oder weniger erfolgreich geladenen Apps am Festplatz an der Naunheimer Lahninsel versammelt, um sich virtuell jagen zu lassen. Erfreulich viele SportlerInnen aus der GoSlow-Gruppe nutzten die Gelegenheit für die, die selbst nicht mehr laufen können, zu laufen.

Einer unserer Läufer hatte sich vorgenommen, nach dem gemeinsamen Start eine andere Laufstrecke zu wählen als der Rest der Gruppe. Julian Schepp wollte in Begleitung seines fahrradelnden Wasserträgers und Windschattenspenders Jens Hubert die über 40 km lange Strecke nach Marburg laufen. Erst bei km 40,71 wurde er vom Catcher Car eingeholt, lief noch ein Stück weiter, um seine (inoffizielle) persönliche Marathonbestzeit zu verbessern und wurde zwölftbester Appläufer in Deutschland und Zweitbester seiner AK.

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Von den in der Lahnaue laufenden Läufern kam Stefan Uwe Best mit 30,060 km am weitesten.

In München startete die Gruppe gemeinsam und mischte sich unweit des Olympiaparks unter eine 600 köpfige tierische Pacemakergruppe. Eine Schafherde mit mehreren Eseln, Ziegen und einem Rind waren ihrem Herdentrieb gefolgt und hatte sich den rund 10 000 Läufern angeschlossen, konnte jedoch das Tempo nicht lange durchhalten und zählte zu den Ersten, die vom Catcher Car eingeholt worden war.

Sarah (30,150 km), Verena (30,090 km) und Frank (30,170 km) blieben bis für sie das Rennen  beendet war, zusammen. Marcus  (27,770 km), Thomas (25,300 km) und Ann Christin (20,170 km) mussten sich mit ihren Leistungen ebenfalls nicht verstecken.

Beide Gruppen zusammen erliefen  mit 35 gewerteten Läufern 400 km für den guten Zweck und erreichten weltweit die 202. beste Teamleistung. An der Lahn klang der Tag mit vom Maitre de Grill Wolfgang Thüne präsentierten Wurst- und Steakkreationen, leckeren Salaten und div. Kaltgetränken harmonisch aus.