Islandman auf Norderney
Am Samstag fand der 10. Islandman auf Norderney mit Beteiligung von vier Drachen statt. Gunnar Klein und seine Frau Stefanie starteten auf der Sprint- beziehungsweise Schnupper-Distanz, Caro Jung absolviere ihren ersten Triathlon und Moritz Hief nahm die Olympische Distanz in Angriff.
Gunnar: Nach sehr anspruchsvollem Schwimmen konnte ich mir auf der sehr schönen und abwechslungsreichen Rad-/Laufstrecke den 3. Platz in meiner AK sichern.
Moritz: Spätestens nach dem Probeschwimmen am Freitag bei teilweise mehr als 2 Metern Seegang war mir klar, dass ich mir für mein Debüt auf der Olympischen Distanz keine leichte Strecke herausgesucht hatte und wenn ich ehrlich bin, nahm ich mir nach einer extrem schlechten Rennwoche und angesichts der schweren Bedingungen nur vor, irgendwie zu finishen. Als ich Samstagmorgen an die Promenade kam, war das Wasser zwar etwas ruhiger als am Tag zuvor, aber weit von normalen Bedingungen entfernt. Die mehr als 3000 Urlauber und Supporter an der Strecke motivierten mich jedoch trotzdem in die 18 Grad kalte, wellige Nordsee zu springen. Nach der ersten von zwei orientierungslosen Runden, welche von Zweifeln und Zickzackschwimmen geprägt waren, absolvierte ich den ersten Landgang als 16. und beendete das Schwimmen als 13. mit ca. 10 min Rückstand auf die Spitze in einer für mich miserablen Zeit. Ich versuchte positiv zu bleiben und setze mir die Top 10 als Ziel, jedoch kam dann alles anders. Obwohl die Wattzahlen rund 30 Watt niedriger waren als geplant und ich nach zwei Kilometern meine Flasche verlor, machte ich mich so klein wie möglich und konnte mit der zweitschnellsten Radzeit und über 40 km/h im Schnitt auf einem flachen, aber sehr windigen Kurs auf Platz 3 vorfahren, was mir zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht bewusst war. Als ich die zweite Wechselzone völlig geflasht von der Stimmung an der Strecke erreichte, war mein einziges Ziel, den folgenden 10-km-Lauf durch die wunderschöne Kulisse auf Norderney irgendwie durchzustehen, da ich kaum Verpflegung aufnehmen konnte und wegen der verlorenen Flasche nichts getrunken hatte. Nach dem Wechsel in die Laufschuhe und leider ohne funktionierende Uhr ging es dann für mich auf die 10 km. Mein Glück, denn so musste ich auf meinen Körper hören und den Lauf nach Gefühl pacen. Dies gelang mir, den Umständen entsprechend gut, allerdings war ich nach 8 km energetisch so leer, dass ich nur noch hoffte, das Ziel zu erreichen, ohne vorher gehen zu müssen. Als ich auf die Zielgerade lief kam, kam dann plötzlich die Aussage des Moderators: „Wir begrüßen Platz 3“, und in diesem Moment wurde mir klar, dass mein Tag trotz sehr viel Verbesserungspotenzial, doch besser war als gedacht. Nach 2:14,21 überquerte ich, stolz es durchgezogen zu haben und endlich die erste olympische Distanz gefinisht zu haben, die Finishline und durfte hinter einem bärenstarken Jesse Hinrichs und Dr. Sebastian Longrée auf das Podium steigen. Ein Tag, den ich sicher nie vergessen werde!
(Text: Gunnar Klein/Moritz Hief)