Ecomaratona del Chianti – Herausforderung in der Toskana
Kultur- und Laufreise der Drachen nach Siena vom 14. bis 19. Oktober 2022
Freitag, 14. Oktober 2022
Punkt 05:30 Uhr startete das Drachenteam sein neuestes Abenteuer, die Expedition Ecomaratona Chianti Classico in der Nähe von Siena. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Wetzlar geplant und durchgeführt. Die „Strippen“ haben Isabelle für die Stadt und Thomas für das Team gezogen. Somit, schon gleich zu Beginn, ein dickes DANKESCHÖN für die geleistete Arbeit an beide.
Planmäßig in Florenz gelandet wollten wir die angemieteten Fahrzeuge übernehmen und schnellstmöglich das Hotel in der Nähe von Siena beziehen. Leider zog sich die Übernahme der Pkws über 2 Stunden hin, bis wir Richtung Hotel aufbrechen konnten. Dort endlich angekommen und eingecheckt ging es auch schon los, um im nahen Castelnouvo Beradenga die Startunterlagen abzuholen. Danach fuhren wir wieder zurück zum Hotel, wo zum Abschluss des Tages ein leckeres 4-Gänge-Menü auf uns wartete.
Samstag, 15. Oktober 2022
An diesem Tag standen vornehmlich zwei Punkte auf dem Tagesprogramm. Als erstes besuchten wir das landwirtschaftliche Gut Michele Giogio, wo wir von Michele und seiner Frau Samanta herzlich empfangen wurden. Nachdem uns beide ihre Arbeit auf dem Hof und den Weinbau erläutert hatten, luden sie uns zu einer Weinverkostung der besonderen Art ein. Nicht nur verschiedene Sorten Secco, Wein und Dessertwein wurden angeboten, sondern auch Unmengen leckerer Snacks und toskanischer Spezialitäten…
Per Pedes ging es dann die 6-Kilometer-Strecke durch die sanfte Hügellandschaft wieder zurück zum Hotel. Das Highlight der Wanderung war die Überquerung eines Baches, der sich fast jeder, bis auf ein paar vereinzelte „Brückengänger“, stellte. Unfallfrei, jedoch mit nassen Füssen ging es dann weiter. Im Hotel angekommen, schnell etwas frisch gemacht und los ging’s schon wieder Richtung Castelnouvo Beradenga.
Hier stand der Besuch der Marathon-Messe auf dem historischen Marktplatz sowie die Pasta-Party im Mittelpunkt. Letztere war ein Erlebnis, das man in Deutschland vergeblich sucht. Die Teller wurden beladen mit Pasta, Gemüse, Brot, Käse, Schinken, Wurst und Cantucci, die Tischreihen waren gedeckt mit Rotwein aus der Region und Wasser zum Abwinken. So war es eine Freude, sich für den nächsten Tag, den Wettkampftag, zu stärken.
Sonntag, 16.10.2022 – Lauftag
Um 09.30 Uhr war es dann so weit: Der Startschuss fiel für die Marathon- sowie die 13-km-Läufer. Die Halbmarathon-Läufer starteten um 09:45 Uhr. Und wir hatten Glück: Das Wetter war bombastisch mit viel Sonnenschein und Temperaturen um die 23 Grad. Ideale Laufbedingungen also.
Es konnte losgehen…
Name | Zeit | Platz AK | Platz w/m | Platz total |
13,6 Kilometer (280 Hm) | ||||
Schnorr, Jürgen | 01:28,56 | 13 | 125 | 181 |
Magnus, Rebecca | 01:37,12 | 14 | 80 | 234 |
Rödl, Annette | 01:40,33 | 20 | 88 | 253 |
Rödl, Mathias | 01:40,33 | 18 | 166 | 254 |
Bork, Inge | 01:47,44 | 4 | 95 | 274 |
Woditschka, Rena | 01:48,55 | 10 | 97 | 276 |
Höbel, Thorsten | 02:14,09 | 34 | 204 | 329 |
Halbmarathon (420 Hm) | ||||
Janson, Jannis | 01:27,58 | 5 | 6 | 6 |
Andrick, Michel | 01:44,17 | 11 | 33 | 34 |
Donges, Monika | 01:50,15 | 2 | 5 | 57 |
Mandler, Holger | 01:57,46 | 23 | 92 | 103 |
Dörfler, Dieter | 02:09,42 | 26 | 166 | 199 |
Neeb, Matthias | 02:11,02 | 35 | 177 | 212 |
Bourcarde, Markus | 02:15,42 | 37 | 213 | 265 |
Woditschka, Peter | 02:15,42 | 38 | 214 | 266 |
Klug, Manuela | 02:17,38 | 10 | 58 | 280 |
Bäthis, Jürgen | 02:30,15 | 49 | 276 | 360 |
Müller, Bernd | 02:33,34 | 51 | 285 | 372 |
Kaya, Ismail | 02:34,29 | 54 | 288 | 377 |
Seifert, Ilona | 02:35,13 | 16 | 92 | 381 |
Pohl, Michael | 02:39,41 | 55 | 296 | 399 |
Pilz, Petra | 02:43,19 | 10 | 106 | 411 |
Bork, Klaus | 03:09,13 | 8 | 333 | 482 |
Marathon (900 Hm) | ||||
Krause, Ralf | 03:57,02 | 1 | 14 | 16 |
Klug, Matthias | 04:11,57 | 7 | 23 | 25 |
Schieke, Eike | 04:34,56 | 5 | 35 | 41 |
Drews, Frank | 04:44,18 | 6 | 45 | 53 |
Henopp, Thomas | 04:44,19 | 1 | 46 | 54 |
Kunze, Martina | 05:27,20 | 3 | 23 | 107 |
Hermann, Jens | 05:36,07 | 19 | 92 | 122 |
Ferber, Heike | 05:38,14 | 1 | 32 | 125 |
Sawellion, Silvia | 05:38,15 | 6 | 33 | 126 |
Reinhard, Axel | 05:53,50 | 21 | 102 | 140 |
Schnorr, Angela | 05:53,51 | 8 | 39 | 141 |
Strunk, Bettina | 06:11,57 | 9 | 43 | 154 |
Oben aufgeführt sind nur die „nackten“ Zahlen. Doch was jede Läuferin und jeder Läufer geleistet hat, können diese Zahlen nicht widerspiegeln. Egal welche Distanz zurückgelegt wurde, jedem Teilnehmenden gebührt eine gehörige Portion Respekt, sich dieser Herausforderung gestellt zu haben. Die nachfolgend aufgeführten Streckenformate, beginnend beim Marathon (900 Höhenmeter), gefolgt vom Halbmarathon (420 Höhenmeter) und der 13,6-km-Strecke (280 Höhenmeter) vermitteln bei Weitem nicht die Anstrengungen, die bewältigt werden mussten.
Anfangs bergab, später abwechselnd auf Teer, Schotter, Lehm, Geröll und Wiese ging es dann teilweise extrem steil durch die wunderbare Landschaft der Toskana wieder zum Startpunkt nach Castelnouvo Beradenga zurück. Der einhellige Tenor der Läufer: Diese Anstiege können wir zuhause beim besten Willen nicht trainieren. Umso höher sind dann die einzelnen Altersklassensiege durch Heike Ferber, Ralf Krause und Thomas Henopp, alle im Marathon, Podestplätze von Martina Kunze im Marathon und Monika Donges im Halbmarathon sowie die durchweg guten Platzierungen zu bewerten. Das interne Team-Ranking im Marathon entschied Martina Kunze bei den Frauen und Ralf Krause bei den Männern für sich. Beim Halbmarathon waren Monika Donges, die sensationell den 5. Gesamtplatz bei den Frauen erreichte, und Jannis Janson als Gesamtsechster bei den Männern, der ebenfalls ein Ergebnis der Extraklasse erzielte, die flottesten des Teams. Um einmal einen Vergleich zu ziehen, wie anspruchsvoll die Strecke war, haben wir die beim Eco-Marathon gelaufene Zeit in Relation zu Jannis kurz zuvor gelaufenen Bestzeit gesetzt. Der Unterschied beträgt rund 14 Minuten. Er wäre unter „normalen“ Umständen ca. 3,5 Kilometer mehr gelaufen. Dies entspricht etwa 14 % der Gesamtstrecke. Bei den 13,6 Kilometer waren Rebecca Magnus und Ralf Schnorr unsere flottesten Läufer/innen.
Wie schrieb der Veranstalter in einer abschließenden Dankesmail an uns: „Die schwierigsten Herausforderungen sind die schönsten, ihr wart großartige Athleten…“. Die Italiener haben das völlig richtig erkannt: Genau so war es!
Montag, 17. Oktober 2022
Dieser Tag stand unter kulturellem Vorzeichen. Wir besuchten Siena, wo wir eine überaus informative Stadtführung wahrnehmen durften. Schwerpunkt der Führung waren die Contraden. Man kann sie wohl am ehesten mit Nachbarschaftsgemeinschaften umschreiben, die auch bestimmte Stadtteile repräsentieren. Zweimal im Jahr treten die Contraden gegeneinander an beim wohl härtesten Pferderennen, dem Palio di Siena. Ausgetragen wird es mitten in der Altstadt auf dem Piazza del Campo. Wir hatten das Glück, eine der Contraden, die Waldcontrade, besichtigen zu dürfen mit anschließenden „kleinen Imbiss-Empfang“. Das war großartig und wir wurden üppig mit Sekt, Campari, Wein und wunderbaren Häppchen und Fingerfood-Snacks empfangen. Es blieb noch Zeit, um den restlichen Tag nach eigenem Geschmack zu verbringen. Abends ließen wir bei einem gemeinsamen Abendessen in Siena den gelungenen Tag ausklingen – wieder mit einem 4-Gänge-Menü und natürlich durfte auch der Rotwein nicht fehlen.
Dienstag, 18. Oktober 2022
Der Dienstag stand zur freien Verfügung und konnte individuell gestaltet werden. Die meisten zog es ins benachbarte San Gimignano. Das Städtchen mit seinem mittelalterlichen Stadtkern und seinen vielen Türmen beeindruckt die Touristen wie eh und je. Bei Sonnenschein und angenehmer Wärme sowieso. Da kam uns die allseits empfohlene Eisdiele, in der man weltbeste hauseigene innovative, außergewöhnliche Eissorten-Spezialitäten testen konnte, gerade recht! Gorgonzola-Walnuss zum Beispiel oder Himbeer-Rosmarin.
Mittwoch, 19. Oktober 2022
Mittwoch, der letzte Tag unserer Reise in die wunderschöne Toskana. Unser Flug ging erst abends, sodass wir noch Florenz mit seinen vielen historischen Sehenswürdigkeiten genießen konnten. Florenz wird auch als Wiege der Renaissance bezeichnet und war eine der reichsten Städte des 15. und 16. Jahrhunderts, dank der mächtigen Dynastie der Familie Medici. Hier waren viele Kunstschaffende wie Leonardo da Vinci, Michelangelo beheimatet. Galileo Galilei war sogar Hofmathematiker der Medici.
Unter dem Motto „Städtepartnerschaft einmal ganz anders“ erlebten wir eine tolle Zeit in der Toskana und haben viele besondere Eindrücke mit nach Hause genommen – sowohl sportlich als auch kulturell. Vielen Dank an alle, die dieses tolle Erlebnis ermöglicht haben!
Text: Mathias Rödl/Martina Kunze; Fotos: team-naunheim.de