Wenn Weihnachten in die Sommerferien fällt – Klaus Eckhardt bei der IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft in Taupō, Neuseeland

Die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft ist für jeden Triathleten ein ganz besonderer Moment. Dass sie dieses Jahr am 15. Dezember in Taupō, Neuseeland stattfand, machte die Teilnahme für mich noch außergewöhnlicher. Weihnachten und Sommerferien – zwei Welten, die normalerweise getrennt sind, fielen hier bei fast 29 °C zusammen und machten das Rennen zu einem einmaligen Erlebnis.

Mit meiner Qualifikation beim IRONMAN 70.3 in Duisburg erfüllte sich mein Traum erneut, wieder an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen. 

Taupō, eine Kleinstadt mit rund 30.000 Einwohnern auf der Nordinsel Neuseelands, bot eine beeindruckende Kulisse für dieses Event. Der malerische Grand Lake Taupō, der größte Süßwassersee Neuseelands, die schneebedeckten Gipfel des Tongariro-Nationalparks und die nahegelegenen Huka-Fälle trugen zur einzigartigen Atmosphäre bei.

Der Wettkampftag

Am Schwimmstart am Taupō Yacht Club war die Stimmung gelassen, die Nervosität jedoch spürbar. Der Grand Lake Taupō beeindruckte mit glasklarem Wasser, das ein unglaubliches Schwimmerlebnis bot und unheimlich viel Spaß machte. Der 1,9 Kilometer lange Kurs im angenehm temperierten See führte entlang der Küstenlinie, bevor es zurück Richtung Wechselzone ging. Mit einer Schwimmzeit von 35:15 Minuten war ich mit meinem Auftakt zufrieden.

Die 90 Kilometer lange Radstrecke begann direkt mit einer Steigung und stellte uns mit ihren 750 Höhenmetern und teils windanfälligen Abschnitten vor Herausforderungen. Besonders eindrucksvoll war die Passage an den Aratiatia Rapids, wo der Waikato River tosend hinabfließt. Der letzte Anstieg, der berüchtigte Heartbreak Hill, forderte noch einmal alles, bevor es leicht bergab in die zweite Wechselzone ging. Meine Radzeit von 2:46:55 Stunden spiegelte die anspruchsvolle Strecke wieder, machte mir aber gleichzeitig großen Spaß.

Der anschließende 21,1 Kilometer lange Lauf war der härteste Teil für mich. Nach einem gesundheitlich schwierigen Jahr und mit Trainingsrückstand waren die sommerlichen Temperaturen eine zusätzliche Herausforderung. Dennoch war die Atmosphäre entlang der Strecke fantastisch, und die großartige Unterstützung der Zuschauer hat mich ins Ziel getragen. Meine Laufzeit von 2:06:08 Stunden zeigt, wie fordernd dieser Abschnitt war.

Das Fazit

Nach 5:40:16 Stunden überquerte ich erschöpft, aber glücklich die Finish Line. Der 33. Platz in meiner Altersklasse (M65-69) unter 112 WM Teilnehmern ist ein Ergebnis, mit dem ich mehr als zufrieden bin.

Die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft in Taupō war eine perfekt organisierte Veranstaltung, eingebettet in eine der schönsten Landschaften, die ich je erleben durfte. Dieses Rennen hat mir gezeigt, wie besonders unser Sport ist, und mir wieder einmal bewiesen, dass der Weg ins Ziel genauso wertvoll ist wie der Moment, in dem man es erreicht.

Für mich bleibt dieses Rennen nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen zur Weihnachtszeit unvergesslich, sondern auch wegen der Freude und Dankbarkeit, es als Teil dieser Gemeinschaft erlebt zu haben.

Bericht und Bilder: K. und C. Eckhard