Marburger Nachtmarathon: mollig heiß aber nicht tropisch
Beim 21.Marburger Nachtmarathon war es (fast) wie immer. Die Sonne schien beim Start vom makellos blauen Himmel. Bei der Anfahrt pendelte das Autothermometer im Bereich über 30°C herum und etliche unter den Startern fragten sich, ob sie sich den Wettkampf wirklich antun sollten. Zumindest für die halbwegs hitzetoleranten Läufer waren die Bedingungen letztendlich aber doch im grünen Bereich. Anders als in den Vorjahren, in denen wegen einer anhaltenden Hitzeperiode tropische Bedingungen in den Affhöller Wiesen und im Lahntal Richtung Gisselberg herrschten, konnte sich die Luft auf Grund des Kälteeinbruchs in der Vorwoche am Abend etwas abkühlen, so dass schnelle Zeiten möglich wurden.
Als der Tod an der Uhr des Rathauses am proppevollen Marburger Marktpatz Schlag Sieben mit der Sense wedelte, gab der Oberbürgermeister das Startsignal für fast 1900 StarterInnen, die sich durch das enge Starttor in die Altstadtgassen ergossen. Mit knapp 1200 Läufern stellten die Halbmarathonies den größten Anteil. 168 Marathonstaffeln mit 672 Läufern und 127 Marathonies füllten den Pulk auf. 16 Teilnehmer trugen die Farben des Team Naunheim und auch einige LäuferInnen des Marathonprojektes nutzten die Gelegenheit für einen Härtetest. Die ersten Kilometer in Richtung Wehrda sind üblicherweise (zu) schnell. Zahlreiche Zuschauer feuern die Läufer bei dem Lauf durch die sehenswerte Altstadt an. Da hier besonders viele Studierende mit laufen, ist das Fanpotential entsprechend hoch. Nach der Überquerung der Lahn führt der Parcours zurück zum Uni-Stadion, wo der erste Staffelwechsel und ein weiterer Stimmungs Hotspot ist. Weiter geht es nun Richtung Süden durch die Lahnwiesen und die Anfeuerungen werden rarer. Ab Gisselberg führt die Schleife zurück zum Ziel ins Uni-Stadion. Für die Marathonies und die Staffeln, sind jetzt nochmals zwei Runden über Gisselberg zu laufen. Für die letzten 300 m kann man auf der Tartanbahn des Stadions noch einmal ordentlich Gas geben und versuchen, beim Spung über die Zielmatte eine gute Figur zu machen, bevor man die traditionell mit einem Motiv des Marburger Stadtbilds künstlerisch gestaltete Finishermedallie umgehängt bekommt.
Schnellster Läufer des Teams war Michael Schneider in 1:35:24 als 3.der M55, gefolgt von Jens Wolfram (1:38:38, 7.M45) vor Michael Ranft (1:38:49). Otto Jatsch verpasste Platz 1 der M70 um 5 Sekunden. Schnellste Frau des Teams war Michaela Wolf als 2. der W50 in 1:44:43. Leider hatte sie beim Nachmelden versäumt, den Vereinsnamen an zu geben, so dass sie nicht für die Teamwertung berücksichtigt wurde. Fikret Süt und Bettina Zelenji belegten in ihren Altersklassen jeweil 4. Plätze. Die Mannschaft mit Fikret Süt, Bettina Zelenji und Daniela Neeb belegte Rang Zwei. Wegen abweichender Schreibweise des Vereinsnamens kam auch Sarah-Madeleine Brombach mit ihrer guten Laufzeit nicht in der Mannschaftswertung zum Zug. Schade, ein erster Mannschaftsplatz wäre unseren Damen sicher gewesen. Die Männermannschaften belegten die Plätze 4, 5 und 22.
Der Lauf durch den Marburger Abend ist wegen des Ambientes auf der ersten Streckenhälfte, der weitestgehend flachen Strecke und der großen Teilnehmerzahl attraktiv. Zum Glück für die Veranstalter und die Sportler regnet es beim Nachtmarathon so gut wie nie, so dass man unter freiem Himmel die Veranstaltung ausklingen lassen kann. Für den Fall, dass der Himmel weint, sind keine Unterstellmöglichkeiten vorhanden und die meisten Teilnehmer würden wohl fluchtartig das Gelände Richtung Heimat verlassen. Wer hier zum wiederholten Male gelaufen ist, mag sich wundern, warum die Veranstalter des ansonsten gut organisierten Laufs einige (wenige) organisatorische Dinge nicht ändern. Die Schlangen vor der Verkaufsstelle für die Wertmarken, die zum Einreihen in die Schlange vor der Getränkeausgabe und in eine weitere Schlange vor der Ausgabe von fester Nahrung berechtigen, sind einfach nur nervig nach einem anstrengenden Langstreckenlauf. Da man sich mittlerweile ans Schlangestehen gewöhnt hat, kann man sich gleich noch für die Rückgabe der Pfandgläser in eine weitere Schlange stellen. Eigentlich kein Wunder, dass zahlreiche Sieger bei der Siegerehrung schon abgereist waren. Ein zusätzlicher Verbesserungsvorschlag: die gut bestückten Versorgungsstellen an der Strecke tauchen oft da auf, wo man nicht mit ihnen rechnet. Das Aufladen der Energiespeicher mit Gels funktioniert aber nur problemlos, wenn man das klebrige Zeug mit Flüssigkeit herunter spülen kann. Andere Veranstalter weisen sinnvollerweise wenige hundert Meter vor den Wasserstellen auf diese hin, was den Läufermagen freut!
Halbmarathon
Platz ges. Platz AK Zeit AK ges brut net AK brut net brut net |
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51 | Michael Schneider | team-naunheim.de | m | 50 | 51 | M55 | 1961 | 3 | 3 | 1:35:31 | 1:35:24 | 22410 | |||
65 | Michael Ranft | team-naunheim.de | m | 63 | 67 | M30 | 1987 | 15 | 17 | 1:38:56 | 1:38:49 | 21358 | |||
70 | Jens Wolfram | team-naunheim.de | m | 68 | 66 | M45 | 1971 | 7 | 7 | 1:39:18 | 1:38:38 | 22645 | |||
91 | Stefan Uwe Best | team-naunheim.de | m | 88 | 91 | M50 | 1966 | 10 | 10 | 1:40:49 | 1:40:43 | 21597 | |||
101 | Jens Hubert | team-naunheim.de | m | 97 | 100 | M30 | 1986 | 22 | 22 | 1:41:44 | 1:41:39 | 21951 | |||
196 | Otto Jatsch | team-naunheim.de | m | 176 | 184 | M70 | 1947 | 1 | 2 | 1:48:29 | 1:48:13 | 21356 | |||
207 | Fikret Süt | team-naunheim.de | w | 22 | 23 | W45 | 1970 | 4 | 4 | 1:49:21 | 1:49:08 | 21351 | |||
240 | Bettina Zenelji | team-naunheim.de | w | 28 | 30 | W50 | 1967 | 4 | 4 | 1:50:38 | 1:50:28 | 22652 | |||
358 | Sarah-Madeleine Brombach | Team Naunheim | w | 57 | 57 | WHK | 1990 | 26 | 26 | 1:56:56 | 1:56:05 | 21655 | |||
467 | Mathias Müller | team-naunheim.de | m | 384 | 369 | M35 | 1982 | 47 | 47 | 2:00:44 | 1:59:01 | 22195 | |||
550 | Jason Grunebach | team-naunheim.de | m | 451 | 451 | M35 | 1979 | 55 | 55 | 2:05:02 | 2:03:25 | 22714 | |||
553 | Daniela Neeb | team-naunheim.de | w | 101 | 99 | W40 | 1974 | 6 | 5 | 2:05:07 | 2:03:14 | 22213 | |||
593 | Matthias Neeb | team-naunheim.de | m | 477 | 462 | M50 | 1968 | 55 | 54 | 2:06:20 | 2:04:26 | 22215 | |||
662 | Stephanie Schreiber | team-naunheim.de | w | 142 | 141 | W30 | 1987 | 22 | 22 | 2:08:56 | 2:07:20 | 22424 | |||
1007 | Britta Westen | team-naunheim.de | w | 309 | 305 | W40 | 1974 | 37 | 37 | 2:29:07 | 2:26:54 | 22617 | |||
1061 | Axel Reinhardt | team-naunheim.de | m | 729 | 726 | M50 | 1966 | 97 | 96 | 2:34:15 | 2:31:58 | 22291 |
140 | Michaela Wolf | *Lahnau | w | 11 | 12 | W50 | 1964 | 2 | 2 | 1:44:50 | 1:44:43 | 22643 |