Der Mythos Mt. Ventouxman. Wiederholungstäter

Alex et Julian ont affronté le mythe
15/09/2019 – Ventouxman – Julian Schepp und Alexander Claas
4:45 klingelt der Wecker – und das im Urlaub. Sonnencreme auftragen, Kaffee trinken und dann geht`s ab ins Auto, denn der Berg ruft schon. Es sind einige Kilometer von der Unterkunft in Malaucène (direkt am Mont Ventoux) Richtung Lac De Lapalud, in dem das Schwimmen stattfindet. Genug Zeit, um sich noch einmal mental auf den dann folgenden, harten Wettkampf einzustellen.
Die Radkontrolle und letzten Tätigkeiten in der Wechselzone erfolgen noch im Dunkeln. Doch passend zum Start geht die Sonne über der Provence auf und lässt den See in einem Türkis-Blau funkeln.
Geschwommen werden zwei Runden á 1000 m mit einem klassischem „australian exit“, einem kleinen Landgang nach der ersten Runde. Anne verabschiedet beide Athleten in den Wettkampf und verfolgt den Massenstart.
Alex kommt zuerst aus dem Wasser. Mit einem Ruf an Julian: „Auf gehts, gib Gas!“, der 2 min später die Wechselzone erreicht, verlässt Alex nach 34 min und 26 sec die Wechselzone Richtung Radstrecke. Julian nimmt direkt die Verfolgung auf.
Die Radstrecke, das Herzstück des Ventouxman, besteht aus drei Einzelteilen. Der erste Teil zieht sich flach durch die Provence an Weinhöfen und Lavendelfeldern vorbei.
Hier kann Julian seine Zeitfahrqualitäten ausspielen und Alex passieren. Der zweite Teil testet zum ersten Mal ein wenig die Bergqualitäten der Teilnehmer. Die Strecke über den Col de Madeleine ist wohl eine der Schönsten rund um den Mont Ventoux und ermöglicht es Alex, wieder Zeit gut zu machen. Schon nach einem Kilometer des dritten Teils, dem Anstieg zur Spitze des legendären weißen Riesen der Provence, passiert er nun Julian. Nun sind beide voll im Anstieg. Der Klassiker der Tour de France ist mit seinen 1600 HM und 21 KM einer der anspruchsvollsten und der HC Kategorie zugeordnet – das hinterlässt Spuren. Am Anfang noch frisch, schmerzen die Beine bereits nach der Hälfte. Der Anstieg dauert unter normalen Bedingungen etwa zwei Stunden. Im Wettkampf bezwingen Julian und Alex diesen unter 1:40 h. Bei KM 16 schafft es Julian noch einmal an Alex heranzukommen und sich 1 KM vor der Spitze abzusetzten. Beiden ist die Erschöpfung jedoch anzusehen. Dennoch kommen sie gut durch die rasante Abfahrt zur Station Mont Serein, bei der sich auf 1400 HM die Wechselzone befindet und abschließend gelaufen wird.
Alex erreicht die Wechselzone rechtzeitig, um Julian noch auf die Laufstrecke zu verabschieden. Nach solch einem Anstieg sind die Beine beansprucht. Eine super Halbmarathon-Zeit wird also nicht erwartet. Was hier auf den Anstieg mit dem Rad folgt, ist ein knüppelharter Trail-Run mit vier Runden á 5 KM. Je Runde sind 120 HM über Steine, Wurzeln und steile Waldpassagen zu überwinden. Der Trost: Gummibärchen, dunkle Schokolade und ein üppiges Verpflegungsbanquet. Alex läuft nochmal bis auf 15 Meter auf Julian auf, muss ihn allerdings aufgrund von Krämpfen ziehen lassen. Julian kann den Lauf sauber durchlaufen und erreicht nach 6 h 03 min glücklich den Zielkanal. Seinen Krampf bekommt er erst direkt auf der Finish Line. Alex freut sich trotz Krämpfen über das hart erarbeitete Finish nach 6 h 11 min. Hier nimmt ihn Anne in Empfang.
Fazit:
Wir haben diesen Wettkampf letztes Jahr schon einmal gemacht und wussten, was auf uns zukommt. Trotzdem  war der Tag wieder sehr hart und wir wiederum sehr glücklich, dabei gewesen zu sein. Ebenfalls sind wir beide unter den Top 50 gelandet, womit wir bei 1000 Teilnehmern sehr zufrieden sind.
Alex
SWIM + WZ1 34 min 26 sec (81.)
BIKE + WZ2 3 h 44 min 35 sec (46.)
RUN 1 h 47 min 58 sec (70.)
Gesamt 6 h 11 min 58 sec (43.)
Julian
SWIM + WZ1 36 min 25 sec (148.)
BIKE + WZ2 3 h 42 min 40 sec (35.)
RUN 1 h 40 min 47 sec (36.)
Gesamt 6 h 03 min 37 sec (30.)
Nous avons affronté le mythe.
„Wir haben uns dem Mythos gestellt“
Eine kleine Besonderheit wartet nach dem Finish, denn der Ventouxman bietet eine eigene Rotweinedition.
Diesen haben wir uns natürlich mit unserer besten Supporterin Anne schmecken lassen.
Bericht von Alex und Julian