Beinaherekorde beim Berlinmarathon

Mit 46 983 gemeldeten Läufern wurde beim diesjährigen Berlinmarathon ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Was schön klingt für die Veranstalter hat für die LäuferInnen, die keine Spitzenzeiten laufen können den Nachteil, dass sie nach dem Startschuss zum Teil weit über eine Stunde in der Kälte ausharren müssen, bevor sie das Starttor durchlaufen können.

Dass der Berlinmarathon eine der weltweit schnellste Strecke bietet, zumindest für die Läufer aus der ersten Reihe, bewahrheitete sich auch heute wieder. Der in Berlin aufgestellte offizielle Marathonweltrekord wurde um gerade mal zwei Sekunden vom Äthiopier Kenenisa Bekele in 2:01:41 verfehlt. 2:21:06 benötigte die Siegerin Ashete Behere. Es war der Tag der Äthiopier, kamen doch nicht nur die drei schnellsten Männer und die schnellste Frau aus dem ostafrikanischen Land. Auch die schnellste Deutsche, eine Hessin namens Melat Kejeta, die vor wenigen Jahren bei der Limes Winterlaufserie die schnellsten Männer mit großem Abstand hinter sich ließ, stammt aus Äthiopien. Sie erfüllte bei ihrem ersten Marathon die Olympianorm für Tokyo in 2:23:58.

Unsere Nicole Lönneker verbesserte ihre persönliche Bestzeit auf 3:05:37. Sie kam in dem riesigen Starterinnenfeld auf Platz 197 und wurde 17. der W40. Nach langwierigem Verletzungspech hat sie nicht nur wieder Anschluss an ihre alte Form gewonnen, sondern ist schneller denn je, Resultat von intensivem und zielgerichtetem Training. Herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung! Stefan Uwe Best lief bis km 35 mit relativ konstanter Pace von 4:50, die er jedoch auf den letzten sieben km nicht durchhalten konnte. Die gute Zeit von 3:27:01 wir ihm Ansporn sein, in vier Wochen beim Marathon in Frankfurt noch einen raus zu hauen. Katja Rebecca Wiedemann hatte bei der Halbmarathonmarke eine 1:48:51 stehen und war auf dem Weg, eine Zeit in der Größenordnung von knapp über 3:30 zu laufen. Auf der zweiten Streckenhälfte lief es dann nicht mehr so gut, reichte aber für eine 3:53:31! Ilona Seifert verpasste bei ihrem zweiten Marathon nach dem Landschaftsmarathon an der Cote du Rhone eine Zeit unter 5 Stunden um gerade einmal 38 Sekunden. Andrea Krimmel spulte in perfekt konstanter Pace die 42 km in 5:12:01 herunter. Die langsameren Läufer hatten nicht nur mit der kühlen Witterung und den langen Wartezeiten zu kämpfen. Als die Sieger das Brandenburger Tor erreicht hatten, fing es heftig zu regnen an. Jeder Finisher hat unter diesen Verhältnissen Großes geleistet.