2 Triathlon-Senioren in der Bucht von Alcudia – Mallorca 140.6 (Half)

Wir schreiben den 25.09.2021 – 2 ältere Drachen (beide seit diesem Jahr in der M60 gelistet) machen sich auf in die Wechselzone im Norden Mallorcas um die Radflaschen einzuklicken und noch einmal das Equipment zu checken, dann geht es runter zum Strand, wo noch am 24.09. eine heftige Brandung für Entsetzen sorgte – es war klar: Morgen werden wir ertrinken, wenn es so bleibt.

Aber der 25.09. ist zunächst ein Glückstag, denn das Meer ist wie gebügelt, wenn da nur nicht dieses furchtbare Salzwasser wäre. Da musst Du fast eine ¾ Stunde mit Salz in allen Öffnungen leben lernen – so lange probiert auch keiner freiwillig seine Nasendusche aus.
Aber egal, das Meer ist (ebenso wie der Berg oder der Wind) gerecht und jede und jeder muss da jetzt durch.

Für Klaus Ferber war klar:  Wenn ich das Schwimmen überlebe und eine schöne Radrunde hinter mich gebracht habe, werde ich noch den Halbmarathon durchstehen müssen (wegen einem noch unausgeheilten muskulären Piriformis-Problemchen die Angstdiziplin) und dann komme ich irgendwann im Ziel an. Heute wird es eine reine Kopfsache und ich muss versuchen die Cut-Off-Zeiten nicht zu reißen. Der blaue Teppich ist das einzige Ziel – egal wie und wann … Hauptsache Finisher.

Thomas Henopp hatte gut trainiert, war bestens vorbereitet und hoch motiviert, immerhin fiel der Wettbewerb genau auf sein Geburtsdatum – ein Glücksfall, der allerdings glücklos bleib.
Nach 55 Minuten wurde zwar die erste Wechselzone auf die Radstrecke verlassen und alles lief nach Plan, bis ab KM 3 auf der Radstrecke ein dauerhafter technischer Defekt am Vorderrad zusätzliche Energie verschlang (im Freilauf lieft da nichts mehr frei und ein Tack Tack Tack hämmerte sich dauerhaft in den Gehörgang von Thomas).
Aus angepeilten entspannten 3 Stunden wurden verspannte 3 ½ Stunden und der geleistete Mehraufwand führte in der Folge zu massiven Krämpfen in den Beinen auf der Laufstrecke.
Eigentlich hätte ich hingeschmissen, so Thomas Henopp, aber ich habe es als ein Art „geschenktes Mentaltraining“ angenommen und mit eisernem Willen und total erschöpft gefinisht.
Wie heißt es doch unter Ausdauersportlern: Did not finish is not Option !

Beiden Senioren, wie auch allen anderen Teilnehmer*innen machten zudem 95% Luftfeuchtigkeit und um die 30 Grad auf der Laufstrecke enorm zu schaffen … viele mussten Gehpausen nutzen um nicht zu kollabieren.
Es ist nicht ausgeschlossen, das die beiden „Herren mit grauen Schläfen“ es noch einmal probieren – da steckt nämlich jetzt ein Stachel im Ego.

Fazit:  Dieser Triathlon war sehr schön und der Veranstalter hat ein richtig gutes Event abgeliefert – hier gab es z.B. als Pasta-Party eine 3-Gänge-Menü mit richtigen Tellern und Gläsern und Besteck – nicht die bekannten verkochten Nudeln mit wässriger Tomatensoße vom Pappteller.