team-naunheim.de bei der Flandernrundfahrt

… so könnte man die „Ronde van Vlaanderen“ bezeichnen. Die Flandernrundfahrt gehört mit Mailand-Sanremo, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Il Lombardia zu den fünf Monumenten des Radsports und ist neben Paris-Roubaix einer der wichtigsten Einzelrennen im Berufsradfahrer-Rennkalender.

Respekt! Thorsten Keiner, Mario Hegedüs, Julian Schepp, Adrian Bielski (friend), Karsten Gürsch und Michel Andrik (v.l.n.r.) haben das Abenteuer Flandernrundfahrt gemeistert.

Gemeinsam ging es am Karfreitag nach Antwerpen in Belgien/Flandern, wo sich der Start des Rennens befand. Ein Tag vor den Profis wurden die Teilnehmer auf die originale Strecke geschickt: 237 Kilometer und ca. 2200 Höhenmeter warteten darauf, bezwungen zu werden.

Um 7:00 Uhr morgens, bei feinstem Klassikerwetter – mit weniger als 10 Grad und Dauerregen, ging es Richtung Oudenaarde, dem Zielort, los. Die ersten 100 km verliefen relativ unspektakulär, wenn man die Kälte und Nässe sowie das Gerangel um gute Positionen im Feld der Rennfahrer ausblendet. Doch nach dem ersten längeren Kopfsteinpflasterabschnitt war dann klar, dass dies keine lockere Osterausfahrt wird. Mit solchen Schlägen von unten hatten bis auf Julian, der das aus dem letzten Jahr durch Paris-Roubaix kannte, keiner gerechnet. Der Lenker konnte kaum festgehalten werden. Der Kopf auf dem Hals tanzte Samba. Und wer dazu noch den Luftdruck in den Reifen zu hoch gewählt hatte, sprang fröhlich von Pflasterstein zu Pflasterstein. Ja, dass dies nicht mit der heimischen Radausfahrt zu vergleichen war, wurde nun immer mehr klar. Aber dies war nur der Anfang …!

Im letzten Drittel, in der Nähe von Oudenaarde warteten jetzt einige herausfordernde Streckenabschnitte. So ging es im Zickzack über Feldwege, kleine Dörfer in Richtung der vielen Anstiege – 18 an der Zahl. An der „Mauer von Geraadsbergen“, mit bis zu 20 % Steigung, hoch zur Kapelle über grobes Pflaster wurden die Teilnehmer das erste Mal an die absolute Grenze gebracht. Erholung gab es ab jetzt nicht mehr. Es folgte der legendäre „Koppenberg“, mit 22 % in der Spitze, wo durch den starken Regen die Pflastersteine mit feinstem Schlamm überzogen waren. Von Radfahren konnte hier keine Rede mehr sein – selbst die Profis mussten hier einen Tag später fast alle hochschieben – zu steil und zu schmierig war das Teilstück. Es folgten weitere wie der „Oude Kruisberg“ oder der „Oude Kwaremont“. Nach der letzten Anstrengung am „Paterberg“ ging es dann die letzten 15 Kilometer bis ins Ziel nach Oudenaarde, wo das wohlverdiente Bier und die berühmten belgischen Fritten auf die Bezwinger der „We Ride Flanders“-Jedermannaustragung warteten.

Ein unglaubliches Abenteuer, welches einem die berühmten Frühjahrsklassiker, die „Monumente des Radsports“, in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Bezwinger dieser Rennen sind wahrlich wahre Helden des Radsports. Zielzeiten wurden vom Veranstalter nicht ausgewiesen und ebenfalls wurde ein Zeitfenster für den Start gegeben um den Teilnehmenden ein sicheres Event zu bieten. Die Zeiten für die 237 km mit 2.200 hm bewegten sich zwischen 9,5 und 11 Stunden.

Herzlichen Glückwunsch an Mario Hegedüs, Thorsten Keiner, Michel Andrick, Julian Schepp, Karsten Gürsch sowie Adrian Bielski – und vielen Dank an das Supportteam (die Frauen (-;)), ohne die das natürlich nicht möglich gewesen wäre.

(Karsten hat’s geschrieben, Fotos: team-naunheim.de)