Großes Drachengewusel in Garbenteich

Bei der 39. Auflage des Garbenteicher Volkslaufs waren 39 TeilnehmerInnen des Team Naunheim und des Avignon Projektes am Start. Bei 253 Teilnehmern domierten wir zumindest quantitativ das Geschehen. Drei Strecken stehen rund um Pohlheim und Lich zur Auswahl; besonders die nur zweimal im heimischen Raum angebotene 30 km Strecke wird zur Vorbereitung eines Herbstmarathons gerne genutzt. Aber auch wer noch im Rahmen des Mittelhessen Cups  punkten will, nutzt gerne die drittletzte Gelegenheit um mit einem schnellen 10er oder einem Halbmarathon das Punktekonto aufzuhübschen.

10 km

Wer 10 km läuft ist früh unter der Dusche, hat die größte Kuchenauswahl, muss aber, falls in Fahrgemeinschaft angereist ist, am längsten in der schönen Sport- und Kulturhalle ausharren.

Werner Weber zeigte als Gesamtdritter und AK M55-Sieger in 39:35 seine Klasse. Auch Thomas Henopps 42:52, mit der er auf Rang 4 der stark besetzten M55 kam, können sich sehen lassen. Holger Mandler begleitete Tochter Sabine. Michael Binternagel nutzte den 10er zur Vorbereitung für seinen ersten Marathon und Udo Ferber freute sich über das Finishen seines ersten Wettkampfs.

Schnellste Dame des Teams war mit 53:12 Rebecca Magnus als 3. der W30. Petra Pilz blieb erneut mit 59:27 unter der 60 min. Marke (3.W55). Unsere übrigen Teilnehmerinnen liefen zunächst als Gruppe zusammen, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Britta Westen drückte auf der 2. Streckenhälfte aufs Gas und kratzte mit 1:00:45 an der 1-Stunden Marke, was ihr den verdienten 4. Rang der W40 einbrachte. Inge Bork wollte den Atem der Konkurrenz im Rücken spüren und verdiente sich ihren 2.Platz in der W65 auf der nicht ganz einfachen Strecke in 1:02:26.

Halbmarathon

Die Halbmarathonies teilen sich mit den Läufern des 30ers die ersten 16 km der Strecke auf dem Limesradweg. Die Strecke ist wellig aber gut zu laufen. Paco Mateos kam als Dritter der M55 in 1:45:26 ins Ziel. Er hat sich noch nicht entschieden, ob er einen Herbstmarathon laufen will. Der Erfolg sollte ihm eine Entscheidungshilfe sein. Bernd Müller hat den Halbmarathon als Trainingslauf für seinen ersten Marathon an der Rhone in 1:52:18 erfolgreich gestaltet. Fikret Süt lief in 1:47:24 auf den 3. Platz der Gesamtwertung und holte sich als Erste der W45 die volle Punktzahl für den MHC.Stephanie Schreiber wurde in 1:54:24 Zweite der W30.

30 km  Lauf

Die selten angebotene Distanz wird gerne für die Vorbereitung auf einen Herbstmarathon genutzt. Das anspruchsvolle Streckenprofil mit 300 Hm und dem langgezogenen Anstieg zwischen Lich und Garbenteich im letzten Teil der Strecke ist sehr gut geeignet als Trainingsstrecke für einen hügeligen Landschaftsmarathon, wie es der Marathon des Cotes du Rhone ist. Für den überwiegenden Teil der Athleten ging es daher nicht in erster Linie um Plazierungen und schnelle Zeiten, sondern darum, die richtige Strategie zu erproben, Tempohärte zu üben und Erfahrung und Selbstvertrauen auf der langen Strecke zu gewinnen. Rasch hatten sich Kleingruppen mit der gleichen Laufstrategie gebildet, die kontrolliert ihre Läufe gestalteten. Unsere Marathonrookies Isabel, Anke, Ilona, Jochen, Guido, Jochen-Eike, Thomas, Matthias und Dieter haben ihre Aufgabe ausgesprochen professionel gelöst und können sich zuversichtlich auf das Frankreich Abenteuer freuen.

Schnellster Team Naunheim Läufer war Trailspezialist Valentin Muela als Gesamt 11. und 5.der starken M50 in 2:18:53. Bei den Frauen lief  Anne-Katrin Müller ein sehr starkes Rennen und blieb in 2:11:34  tolle 8 1/2 min unter ihrer Zeit vom Vorjahr. Dass sie sich  der schnellsten Frau um 3:16 geschlagen geben musste, ist wahrlich keine Schande, handelt es sich bei der Siegerin des 30ers um niemand anders als um Tinka Uphoff, die als die derzeit schnellste Nicht-Profi-Marathonläuferin Deutschlands gilt und die eine Marathon Bestzeit von 2:43:56 (Hamburg 2018) aufweisen kann! Bettina Zenelji, die gemeinsam mit Gerhard Bartoschek und Jochen Schappel unterwegs war, wurde 1.W50. 1.W55 wurde Heike Ferber vor Anke Wegerle. Isabel Blanco Gonzales belegte Platz 2 der WJU23.

Resume

Es hat sich gelohnt nach Garbenteich zu fahren. Die Strecke ist jetzt überwiegend asphaltiert.

Aus dem Teilnehmerkreis gab es einige Kritikpunkte: dass es keine Startnummern gab war ungewohnt, aber man kann’s verschmerzen. Dass sich Läufer unsicher bei der Querung der Straßen fühlten, weil (zu) wenig Personen vorhanden waren, um den Verkehr zu stoppen, sollte dem Veranstalter zu denken geben. An einigen Punkten (z.B. bei der Trennung der HM-Strecke vom 30er) könnte  ein Streckenposten  hilfreich sein. Die Streckenverpflegung war ausreichend, die Helfer nett und eifrig. Allerdings ist eindeutig im Vorteil, wer die Strecke kennt, denn es gibt keine Hinweise darauf, dass man sich einem VP nähert. Gut aussehende belegte Brötchen waren bis zum Ende der Siegerehrung ausreichend vorhanden. Super, die Idee, Obstsalat anzubieten! Auch Kuchen gab es bis zum Schluss, wenn auch die nachgefragtesten Backwaren vorzeitig zur Neige gingen. Da haben Veranstalter allerdings ein Dilemma, wenn sich viele Nachmelder einstellen. Ach ja, die Sanitäranlagen waren top. Das ist ja nicht in allen Pohlheimer Sportstätten so der Fall.

Viele vom Team werden sich sicher auch beim 40. Garbenheimer Volkslauf im kommenden Jahr wieder auf die Herbstläufe vorbereiten. Vielleicht gibt es dann auch eine Ausschreibung und leicht zugängliche Infos zu den Startzeiten.