U.TLW Trailrunning im Bayrischen Wald

Im Rahmen der Vorbereitung für den Zugspitzultra-Trail (ZUT) – Leutasch Trail 69k reiste ich am Wochenende mit meinem Trail-Buddy Julian Bodem, der sich auf die 51k-Strecke wagte und in 09:51 Stunden das Ziel erreichte, nach Lam. Ich hatte für den Osser-Riese (23k) gemeldet und wollte hier meine Form und mein Equipment testen.

Um 12 Uhr fiel, begleitet von einer Blaskapelle, der neutralisierte Start auf dem Marktplatz in Lam. Neutralisierter Start? Alle Starter legten die ersten 150 m gemütlich gehend im Windschatten der voraus marschierenden Blaskapelle zurück. Nach der ersten Kurve war der Lauf freigegeben und der erste Anstieg lies nicht lange auf sich warten.

Am Anfang nicht „überzocken“ und in den Lauf hineinkommen, war das Motto. Nach dem ersten Anstieg ging es in welliges und laufbares Terrain auf wunderschönen Single-Trails. und an den steilen Anstiegen wurde gewandert. Die LäuferInnen nahmen hier Rücksicht aufeinander, kein drängeln und wer schneller war wurde freundlich vorbeigelassen.

Begeistert von der Umgebung und der großartigen Strecke, trotz einiger Höhenmeter, vergingen die ersten Kilometer recht schnell. Ich hatte Spaß, gute Beine und fühlte mich fit.

Bei KM 11,5 gab es die ersten Verpflegungsstation. Wasser, Iso, Cola, , Gels, Riegel, Nüsse, Käse und Tomaten mit Salz, für jeden etwas dabei.

Jetzt folgte der längste und steilste Anstieg des Laufes Richtung Gipfel des Großen Osser (1293m). Über eine Strecke von 3,3 km galt es 570 HM zu Unter mithilfe der Trailrunning-Stöcke kämpfe ich mich über den felsigen Untergrund Richtung Gipfel. Statt jetzt in den Downhill zu gehen, folgte eine Kletterparty zum Kleinen Osser (1266m). Als mir hier ein Helfer ein Kletterseil zuwarf, war ich bedient. Klettern über Felsen und Felsspalten war nicht meins und stellte mich vor große koordinative Schwierigkeiten. Vom Kleinen Osser folgte dann ein 2 km Downhill über einen weiteren felsigen Abhang (2 km und -270 HM). Nur noch 4,5 km bis ins Ziel und die nächsten 2 KM weckten die Vorfreude auf den Zieleinlauf. Leicht abschüssig ging es über schmale Trails Richtung Maria Hilf Kirche. Im Hintergrund war schon der Zielsprecher in Lam zu hören.

Was soll jetzt noch kommen, das Ziel ist nah? Plötzlich stand da ein Schild mit dem Hinweis „HOLY TRAIL“. Nur etwas mehr als 1 km lang, aber technisch sehr anspruchsvoll ging es jetzt nochmal über Stock und Stein. Darf man den „HOLY TRAIL“ verfluchen? Ja, ich tat es…

Jetzt nochmal über eine Wiese überqueren und dann zum Ziel. Der letzte Kilometer ging bergab über einen Feldweg Richtung Marktplatz, letzte Kurve und dann auf dem roten Teppich über die Ziellinie.

„Jetzt kommt Gunnar, vom team-naunheim ins Ziel …“hörte ich den Zielsprecher rufen.

Glücklich, zufrieden und unverletzt komme ich nach 03:23 Stunden als 92. Mann ins Ziel. Anstatt einer Medaille bekam jeder Finisher eine kleine Flasche UTLW-Trailwasserl (selbstgebrannter Schoko-Chili-Likör) umgehängt.

Ich war zufrieden mit meiner Leistung, gerade im welligen Terrain und im uphill konnte ich gut mitlaufen. Im Downhill habe ich ordentlich Lehrgeld gezahlt und ich war eher ein Bremsklotz für die LäuferInnen hinter mir.

Nach Zielschluss gab es dann noch eine Finisher-Party mit Livemusik am Marktplatz

Insgesamt ein supertolles Event in einer perfekten Trail-Running-Region. Ich war sicherlich nicht zum letzten Mal hier.

Auszug aus dem Bericht von Xc-Run.de:

Bericht und Fotos: G.Klös