„Das Stahlherz von Europa“: Ironman 70.3 Duisburg
Wer bei Duisburg nur an eine Stadt im öden Ruhrpott mit seiner Eisen- und Stahlindustrie denkt, dem sei gesagt, dass Duisburg trotzdem eine Menge interessanter Highlights zu bieten hat. Als Kulturhauptstadt mit seinen Industriedenkmälern ist sie beispielsweise Teil der Route Industriekultur und bietet mit dem Landschaftspark Duisburg-Nord, eine der beliebtesten Natur- und Kulturlandschaften Nordrhein-Westfalens, tolle Events und Erlebnisse zum Staunen und Entdecken. Das Festival der Künste findet hier statt, die spektakuläre begehbare Hochofenkulisse ist begehrtes Objekt von Fotografen aus aller Welt und faszinierende Lichtspektakel ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Und wer weiß schon, dass Duisburgs Hafen mit seinen 21 Hafenbecken als größter Binnenhafen der Welt gilt?
Das hört sich doch alles schon mal ziemlich cool und gar nicht öde an. Sehr cool ist es aber auch, am Ironman 70.3 Duisburg teilzunehmen und die Finish Line in der „Schauinsland-Reisen-Arena“ zu überqueren. Die Athleten starten auf der 1935 eröffneten Regatta-Strecke des „Sportpark Duisburg“. Normalerweise werden hier Kanu- und Ruderweltmeisterschaften ausgetragen. Doch am 28. August 2022 nicht, denn dann werden hier die 1,9 Kilometer des Ironman 70.3 geschwommen! Eine recht entspannte Strecke in ruhigem Wasser, einfach 950 Meter hin und wieder zurück – das war’s. Die 90,1 Kilometer lange Radstrecke führt einfach und flach durch die Stadt, Richtung Moers in zwei Runden und wieder zurück zum „Sportpark Duisburg“ – das war’s. Jetzt nur noch in drei Runden entlang der Regatta-Schwimmstrecke und vorbei an herrlichen Seen die 21,1 Kilometer laufen, dann geht’s in die Arena, dem Heimatstadion des MSV Duisburg, wo man den Zieleinlauf in toller Atmosphäre mit jeder Menge Zuschauern genießt, sehr cool und beeindruckend – und das war’s dann tatsächlich: ein ziemlich lässiger Triathlon, gut organisiert mit zentral gelegenen Sportstätten in einer Stadt, deren Stahlherz noch immer schlägt – nur manchmal eben in einem anderen Rhythmus als gewohnt, nämlich wenn der Pott kocht, weil die Triathleten unterwegs sind!
Thorsten Schnittker gelang ein Toprennen und überquerte die Ziellinie in der Arena locker unter 5 Stunden in einer Zeit von 4:45:56 (Platz 33 von 215 in der AK 50). Auch Thomas Lang zog es in das Ruhrgebiet zum Ironman Duisburg: Er finishte in 5:24:27 und blieb damit weit unter der 6-Stunden-Marke (Platz 23 von 70 in der AK 60).
Eine Drachen-Staffel war ebenfalls am Start: Gunnar Klös, der auf sein Jahres-Highlight Zugspitz-Lauf verzichten musste, und Dirk Enenkel, der ebenfalls seine geplanten großen Triathlon-Events streichen musste, wollten sich wenigstens noch ein kleines sportliches Highlight gönnen und meldeten sich kurzerhand für die Staffel an: Dirk übernahm das Schwimmen und Radfahren und Gunnar das Laufen. Die beiden kamen unter dem Jubel der Zuschauer in 4:54:17 in der Arena an und freuten sich über ihre respektable Zielzeit. Ihnen war damit Platz 9 von 19 gestarteten Staffeln sicher.
Da waren die Drachen wieder mal äußerst cool am Werk! Glückwunsch!
(Text: Martina Kunze, Foto: Gunnar Klös; v.l.n.r.: Gunnar, Thomas, Dirk)