Der Lahnparklauf ist gewuppt – hat sich gelohnt!

Die Pandemie hat etlichen Volksläufen in den vergangenen einundeinhalben Jahren den Gar ausgemacht, wovon auch in dieser Saison die frühen Läufe des Mittelhessen Cups betroffen waren. Mit zurückgehender Inzidenzrate wurde es wieder möglich, Sport in Gesellschaft zu treiben und auch die Durchführung von Sportevents rückte in den Bereich des Möglichen. Allerdings fehlten verässliche Genehmigungskriterien und bei wieder steigenden Ansteckungsraten schwebte das Damoklesschwert des kurzfristigen Verbots über den Veranstaltern.

Das Team-Naunheim ging das Risiko ein. Ein umfangreiches Hygienekonzept wurde entwickelt, das bedauerlicherweise eine konsequente Beschränkung auf den eigentlichen Lauf bedingte. Würden die Läufer einen Volkslauf ohne den Komfort von Duschgelegenheiten, Umkleiden, Siegerehrungen und den gemütlichen gemeinsamen Ausklang bei Rennwurst, Kaltgetränken und Kaffee und Kuchen akzeptieren und würden sie das Hygienekonzept mittragen? Wären die Vorausinvestitionen in Streckenverpflegung, mobile Toilettenanlagen, Teilnehmermedaillen vertretbar? Tragen die Sponsoren die Veranstaltung mit? (Sie ließen uns nicht im Stich, dafür herzlichen Dank!).

Obwohl am gleichen Tag mit dem Burgwaldmarathon in Rauschenberg eine attraktive Veranstaltung in der Nähe stattfand, hatten wir für den 10 km-Lauf und den Halbmarathon 300 Anmeldungen. Die Teilnehmer erhielten die Startunterlagen per Post, Nachmeldungen waren nicht möglich. Trotz des ungemütlichen Wetters am frühen Sonntag Morgen, kamen fast alle gemeldeten Sportler. Die LäuferInnen zogen bei der Durchführung der Hygienemaßnahmen an einem Strang und die Läufe konnten pünktlich gestartet werden.

Halbmarathon

Moritz Weiss vom Team Svens Laufshop setzte sich vom Start weg an die Spitze des Feldes, hatte bereits bei km 1 einen beträchtlichen Vorsprung vor der Konkurrenz heraus gelaufen und gab diese Position bis zum Ziel nicht wieder ab. Mit 1:12: 30,1 verbesserte er den Streckenrekord von Alexander Hirschhäuser (1:13:37,1) von 2018 und blieb über 4 Minuten unter seinen eigenen Siegerzeiten von 2016 und 2017. Auch die zweit- und drittplazierten Mike Schmidt (TV Wetzlar) und Sören Plag (LC Mengerskirchen) bestätigten in 1:13:57,7 bzw. 1:15:22,2 dass der Lahnparklauf eine der schnellsten Halbmarathonstrecken in Mittelhessen bietet. Alexander Claas, der mit einer Sondergenehmigung einzige Starter des team-naunheim, belegte Rang 4 und sicherte sich die Startberechtigung zur Hessischen Polizeimeisterschaft.

Ebenfalls schnell unterwegs waren die Damen. Zane Grike (Lübbers-mpt) konnte mit ihren schnellen 1:30:00,9 zwar nicht ganz an den 2015 von Anne-Katrin Müller mit 1:29:19,6 aufgestellten Streckenrekord herankommen, siegte aber deutlich vor Jennifer Steinebach von der LG Brechen (1:34:48,9) und Lara Olemotz (TSV Krofdorf-Gleiberg), die 1:36:48,2 benötigte.

!0 km-Lauf

Auch beim Zehner dominierte ein Athlet die Konkurrenz. Gabriel Lautenschlager vom TSV Krofdorf-Gleiberg stellte in 0:33:13,5 den zuvor von Semere Fsehatsion (0:33:48,4) gehaltenen Streckenrekord ein. Zweiter Sieger wurde Benjamin Fuchs von der OFC Frankfurt (0:34:48,9) vor Philip Schark vom LT Biebertal (0:37:18,1).

Bei den Damen fiehl die Entscheidung knapp aus. Carolin Schermuly (LG Mengerskirchen), die bereits zwei mal beim Lahnparklauf gewonnen hatte, hatte im Ziel knapp mit 0:38:16,3 die Nase vorn, gefolgt von Yasemin Simon (LG Brechen) in 0:38:30,4 und der hochtalentierten U18 Läuferin Svea Regina vom TV Wetzlar (0:38:53,2).

Läufer laufen nicht ausschließlich um einen Platz auf dem Siegerpodest zu erreichen, sondern auch um sich selbst als Herausforderung zu verstehen. Ob man ganz vorne dabei ist oder ob man sich persönlich verbessert hat, ob man eine Strecke geschafft hat obwohl man sich quälen musste oder ob man einfach Spaß an der Bewegung und der Landschaft sucht, jeder, der sich der Herausforderung eines Wett“kampfs“ stellt ist ein Sieger. Siegerin war auch unsere ehemalige Lauftreffbetreuerin Marie-Jo Thüne, die es sich nach ihrem Wegzug ins Bergische Land nicht nehmen ließ, an „ihrem“ LPL teilzunehmen,

Als Veranstalter sind wir froh, dass alle Teilnehmer trotz der Einschränkungen und widrigen Umständen als Sieger mit einem Lächeln ihre Medaille entgegen nehmen konnten und danken für die zahlreichen freundlichen Kommentare und Gespräche.

Wir hoffen 2020 keine weitere Corona Edition ausrichten zu müssen, sondern den Jubiläums Lahnparklauf würdig feiern zu können.

Ein ausführlicher Bericht von H. Serowy erscheint auf LaufReport

Bericht: Jatsch, Fotos: Volkslaufbilder und Jatsch