45. Gießener Frühjahrslauf comme il faut

Nachdem der 44. Gießener Frühjahrslauf Pandemie-bedingt im Herbst stattfinden musste, konnte die 45. Auflage wie es sich gehört termingerecht am ersten Aprilsonntag durchgeführt werden. Am Vortag lag Mittelhessen noch unter einer Schneedecke. Am Wettkampftag klarte der Himmel nach einer frostigen Nacht auf und es wurde ein veritabler Frühjahrslauf, zumindest für die Läufer des um 11:45 gestarteten 10 km- Laufs, mit viel Sonne, lauffreundlichen, frischen Temperaturen und sogar ohne den üblichen Wieseckauen-Mistral. Die Halbmarathonies waren schon um 9:00 in der Morgenkälte auf die Strecke geschickt worden und mussten sich warm laufen. Leider mussten der traditionelle 5 km-Lauf und die immer gut besuchten Kinder- und Bambiniläufe ausfallen.

Die Laufstrecke ist vermessen, gut übersichtlich, potteben und schnell. Auf gut befestigten Wegen ist eine drei km lange Schleife plus eine 2 km langen Wechselpunktstrecke mehrmals zu bewältigen. Die Halbmarathonis starten auf einem 1,29 km langem Zubringer. Die Zeitmessung erfolgte mit race result. Da kam es wohl zu technischen Problemen, so dass die Ergebnisse erst gegen Abend vorlagen und sich die Vor-Ort-Siegerehrung nur auf die Gesamtersten beschränken musste. Die Teilnehmerzahl war pro Lauf auf 250 beschränkt und so gut wie ausgebucht. Allerdings gab es einige DNS und DNF. 350 Finisher beendeten die Läufe, 33 davon waren vom team-naunheim, das die Gruppe mit der größten Beteiligung stellte.

Halbmarathon

Bei den Frauen belegte W 35-Läuferin Dietlind Nieke von der LC Diabü Eschenburg Platz 1 in 1:28:21. Einen Top 10 Platz erlief sich vom Team Yella Alban in 1:45:15. Sie belegte Rang 2 der W 45. Gefolgt wurde Yella von Katja Rebecca Wiedemann als Gesamtelfte und 5.der Frauen HK in 1:46:43. Jasmin Klös wollte ihre Frühjahrsform testen und kam als 27. Frau und 4. der W40 hoch zufrieden nach 1:57:14 ins Ziel.

Bei den Männern siegte Niclas Raffin (LG Wettenberg) in der sehr starken Zeit von1:11:59. Für die guten Bedingungen in Gießen und das ansteigende Niveau in der mittelhessischen Läuferszene spricht die Tatsache, dass die ersten fünf Männer Zeiten unter 1:15 liefen.

Schnellster Läufer vom Team war als 40. Jens Wolfram (3.M50) in 1:32:16, der sich gut vorbereitet auf seinen bevorstehenden Start beim Hamburg Marathon zeigte. Dicht auf Jens folgte als 43. Triathlet und Vereinsfinanzminister Johannes Hohmann, der zeigte, dass er sich nicht nur in Bilanzen auskennt sondern auch flott laufen kann. (13. M30 in 1:33:02. Auch M55-Läufer Jens-Oliver Müller bereitet sich auf einen Marathonstart vor. Er wurde 5. seiner AK in 1:34:32. Auch die übrigen Läufer vom Team konnten mit ihren Leistungen zufrieden sein. Erwähnt werden muss noch, dass Gunnar Klös sich am Vortag an einem 33-km Spendenlauf von Herborn nach Wetzlar zugunsten der Ukrainehilfe beteiligt hatte und den Halbmarathon trotz schwerer Beine als Begleiter seiner Frau Jasmin gelaufen ist.

10-km-Lauf

Starke Gruppe: die 16-jährige Isabelle (hintere Reihe 2.v.li. wurde Gesamt 6.

Zu einem engen Zieleinlauf kam es beim 10 km Lauf bei den Frauen. Drei Damen liefen unter 39 Minuten. Zum Schluss hatte Judith Krechting (Frauen HK) vom TSV Krofdorf-Gleiberg mit 38:26 die Nase vorn.

Ein Ausrufezeichen setzte unser 16-jähriges Talent Isabelle Pawelleck als 6. des Gesamtklassements in 43:41. Neben Isabelles erstem AK-Platz gab es einen 2. Platz in der W50 für Fikret Süt und vier 3. AK Plätze für Sandy Gröger (W40), Natalie Löw (W45), Angela Schnorr (W50) und Petra Pilz (W60). Martina Kunze befindet sich in der Traininsphase auf ihre erste Triathlon Halbdistanz und war mit ihrem Trainingstest zufrieden. Britta Westen freute sich über eine unerwartete persönliche Bestzeit.

Gabriel Lautenschläger vom TSV Krofdorf-Gleiberg beeindruckte mit einer Siegerzeit von 31:33. Auch hier zeigte sich eine hohe Leistungsdichte: 7 Läufer blieben unter der 33 Minutenmarke.

Schnellster Team Naunheim Läufer war Simon Mussie als 17. und 5. der MHK in 36:55. Auch Julian Schepp (38:49) und Sven Weisser (39:51) blieben unter 40 Minuten. Wie Bolle freute sich Thomas Tenbeitel , der bei seinem ersten 10 er in der neuen Heimat und für seinen meuen Verein laufend in 42:49 einen 2. AK-Platz in der M55 belegte, dicht gefolgt vom Vereinskollegen Valentin Muela (3.M55). Auch Kemal Süt schnitt in der M55 als AK 5. hervorragend ab. Ebenfalls einen 5. AK-Platz belegte Michael Mutz in der M50. Holger Mandler und Ismael Kaya knüpfen mit ihren Leistungen an die Vor-Corona-Zeiten an. Otto Jatsch hatte in seiner AK nur einen Konkurrenten, so dass sein 1. AK in der neuen AK M75 wenig aussagefähig ist, dennoch freut er sich darüber, dass seine 10 km-Zeit noch den Leistungen vor der zweijährigen Wettkampfpause entspricht.

Fazit

Es hat Spass gemacht wieder einmal mit einer großen Drachengruppe auf einem richtigen Volkslauf zu starten. Der ausrichtende Verein LGV Marathon Gießen hat gute Arbeit geleistet. Das Wetterglück gebührt den Tüchtigen. Markus Bourkarde und Sven Schnitker sorgten als Streckensprecher und Motivatoren für Stimmung. Wir kommen gerne wieder und freuen uns auf die weiteren Läufe des Mittelhessen Cups. Der nächste MHC-Lauf ist der kultige Dünsberglauf in Fellingshausen am 8.5.2022.

Text: O. Jatsch Fotos: Pawelleck, J.Hubert, J.O.Müller

Hinweis: alle Ergebnisse auf my race result, weitere Bilder zum downloaden: volkslaufbilder, ein ausführlicher Bericht von H. Serowy bei laufReport

Was sonst noch geschah: Halbmarathon in Berlin

Michael Pohl war nach Berlin gereist, um mit 33 000 Mitläufern Halbmarathon zu laufen. Er genoss die 21 km durch die Hauptstadt in 2:21:55 und konnte beim Durchlaufen des Brandenburger Tors entspannt strahlen (was nicht allen seiner Konkurrenten gelang)